Eingebettet im Herzen des Barockroms liegt die Piazza Navona, ein architektonisches Meisterwerk, das die Großartigkeit der antiken römischen Zivilisation widerspiegelt. Die Piazza wurde auf den Ruinen des Stadions von Domitian erbaut, das heutige Layout spiegelt den ursprünglichen Umfang des Stadions wider, welches Kaiser Domitian im Jahr 86 n. Chr. für athletische Veranstaltungen und Pferderennen errichtete.
Heute können Besucher immer noch einen Blick auf die Überreste des antiken Stadions erhaschen, das mehrere Meter unter dem heutigen Straßenniveau liegt. Die Ruinen befinden sich unter einem modernen Gebäude am Piazza di Tor Sanguigna und den Kellerräumen der Kirche Sant’Agnese in Agone. Der Name des Platzes leitet sich vom lateinischen Wort “Agones” ab, was “Spiele” bedeutet.
Die Piazza Navona diente im Laufe der Geschichte als Kulisse für lebendige Festlichkeiten, aufregende Rennen und lebendige Fahrten. Zwischen dem 17. und Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der konkave Boden des Platzes an Wochenenden im August überflutet, was den Römern einen einzigartigen Freizeitraum bot.
Eines der beeindruckendsten Merkmale des Platzes ist die Kirche Sant’Agnese in Agone, ein atemberaubendes Beispiel für Barockarchitektur in Rom. Ursprünglich von Carlo und Girolamo Rainaldi entworfen, wurde die endgültige Transformation der Kirche von Borromini vollendet. Neben der Kirche steht der Palazzo Pamphilj, der seit 1960 die brasilianische Botschaft beherbergt. Gegenüber dem Palast können Besucher die Kirche Unserer Lieben Frau vom Heiligen Herzen finden, ursprünglich bekannt als San Giacomo degli Spagnoli, die zum Jubiläum von 1450 errichtet wurde.
Die Piazza Navona wird weiter durch drei exquisite Brunnen geschmückt. Fontana del Moro zeigt eine Statue eines Äthiopiers, der mit einem Delphin ringt, während Fontana de ‘Calderari, auch bekannt als der Neptunbrunnen, von Giacomo della Porta entworfen wurde. Das Zentrum des Platzes ist jedoch Gian Lorenzo Berninis prächtiger Brunnen der vier Flüsse.
Dieser beeindruckende Brunnen zeigt eine große Travertinklippe, die fachmännisch zu einer Höhle mit vier Öffnungen geformt wurde und einen Granitobelisken stützt, der ursprünglich vom Circus des Maxentius stammt. Monumentale Marmorstatuen der vier Flüsse, die die damals bekannten Kontinente repräsentieren, schmücken die Ecken der Klippe: Die Donau symbolisiert Europa, der Ganges Asien, der Nil repräsentiert Afrika und der Rio de la Plata Amerika. Jede Statue wird von ihren jeweiligen emblematischen Kreaturen begleitet.
Auf der Spitze der Klippe stehen zwei große Marmorwappen der Familie des Papstes, die eine Taube darstellen, die einen Olivenzweig im Schnabel trägt. Eine bronzene Darstellung der Taube schmückt auch die Spitze des Obelisken. Die Piazza Navona fasziniert weiterhin Besucher mit ihrer reichen Geschichte, atemberaubenden Architektur und ihrem dauerhaften Erbe als Zeugnis der glorreichen Vergangenheit Roms.